Von Robotern, KI und kreativen Köpfen – GFS erhält Auszeichnung als „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnik“
Wenn VR-Brillen bereitliegen, ein 3D-Scanner läuft und der schuleigene humanoide Roboter „Nao“ die Gäste des Festakts empfängt, wird sofort deutlich, warum sich das Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt künftig zu den 27 bayerischen Gymnasien zählen darf, die das Prädikat „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologie“ (PIZ) tragen.

Prominente Gäste
Der Einladung zum feierlichen Festakt am 24. Oktober folgten zahlreiche Ehrengäste: Der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, sowie MdL Michael Hofmann, Landrat Dr. Hermann Ulm, die Bürgermeisterin Christiane Meyer, Marco Friepes als Vertreter des Partnerunternehmens Siemens Healthineers und StDin Martina Schmidt-Kessel, ständige Stellvertreterin des Ministerialbeauftragten für Oberfranken, erschienen in der schuleigenen Mediathek. Erhard Herrmann, der Vorsitzende des Fördervereins, aktive und ehemalige Elternbeiräte, zahlreiche Lehrkräfte und Schülergruppen schlossen sich den Ehrengästen an.
Begrüßung durch Roboter und stellvertretenden Schulleiter
Bereits der Auftakt zeigte, wie stark Zukunftstechnologien am GFS verankert sind: Charmant wurden die Gäste vom Roboter „Nao“ begrüßt, der gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter StD Paul Pogorzalek den Festakt am Vormittag eröffnete.
Inspirierender Impulsvortrag über Künstliche Intelligenz
Ein Höhepunkt stellte der Impulsvortrag über Künstliche Intelligenz (KI) von Prof. Dr. Joachim Hornegger dar, der selbst Schüler am GFS war. Er betonte die große Bedeutung, sich frühzeitig mit Informatik und Zukunftstechnologien auseinanderzusetzen – gerade schon in der Schule. Humorvoll demonstrierte er die immense Leistungsfähigkeit von KI anhand eines fiktiven Entschuldigungsbriefes, den er zunächst generieren und dann in verschiedenen Sprachen vorlesen ließ. Dabei machte er anschaulich, wie flexibel und schnell moderne Systeme arbeiten können.

Darüber hinaus erinnerte Hornegger daran, dass bereits 1991 an der FAU ein Lehrstuhl für KI eingerichtet wurde, und erläuterte anhand von Alltagsszenarien, in welchen Bereichen KI (oft unbemerkt) zum Einsatz kommt. Besonders beeindruckend waren seine Beispiele aus der Medizin, etwa die Analyse von Retina-Aufnahmen, die die Diagnose von Erkrankungen erleichtern, sowie weitere Anwendungen, die deutlich machen, wie KI Ärzte und Forschende unterstützt. Anhand seines eigenen Werdegangs und dem von Franz Och, Mitbegründer von Google Translate und gebürtiger Ebermannstädter, machte er den Schülerinnen und Schülern Mut, die Möglichkeiten der Informatik zu entdecken. Im Hinblick auf diese besondere Auszeichnung schloss Hornegger mit den Worten: „Ich bin sehr stolz auf meine Schule.“
(Außer-)Unterrichtliche Projekte und AGs
Drei Lehrkräfte gaben anschließend Einblicke in Projekte und Arbeitsgemeinschaften der Schule. Dabei wurde deutlich: Zukunftstechnologien gehen am GFS weit über den Informatikunterricht hinaus und halten beispielsweise auch in Fächern wie Englisch Einzug. In derzeit fünf unterschiedlichen Wahlkursen können interessierte Schülerinnen und Schüler am Nachmittag zusätzlich die Freude an Robotik erfahren und dem eigenständigen Forschen und Programmieren nachgehen.
Auszeichnung und Würdigung

Die StDin Martina Schmidt-Kessel übergab dem sichtlich stolzen Schulleiter, OStD Siegfried Reck, die PIZ- Auszeichnung und würdigte diese als große Teamleistung. Ohne die engagierten Lehrerinnen und Lehrer, motivierten Schülerinnen und Schüler sowie externen Partner und Unterstützer wäre vieles nicht möglich gewesen. Das GFS sei ein herausragendes Beispiel dafür, wie Informatik über den Lehrplan hinaus praxisnah vermittelt und „mit Leben gefüllt wird“.
Auch Erhard Herrmann, ehemaliger Schulleiter und Vorsitzender des Fördervereins, gratulierte und hob die kürzliche Anschaffung von zehn Arduino-Kästen hervor, die den Unterricht bereichern und Begeisterung für Informatik weiter fördern sollen.
Abschließend blickte Schulleiter Siegfried Reck auf die Entwicklung der Schule im Bereich Robotik und Informatik zurück. Besonders das Crowdfunding im Jahr 2022, das die Anschaffung des Roboters „Nao“ ermöglichte, legte den Grundstein für das heutige Profil. Nur 150 von etwa 6200 bayerischen Bildungseinrichtungen erhalten diese Auszeichnung für drei Jahre – eine Leistung, auf die die Schule sehr stolz sein könne. „Informatik wird bei uns hier gelebt“, betonte Reck und bedankte sich bei all den externen Partnern und Unterstützern der Schule.
Zukunftstechnologien hautnah erleben
Nach dem offiziellen Programm konnten die Gäste ausgewählte Projekte selbst ausprobieren: VR-Brillen, 3D-Scans von Kirschen und Robotik-Module luden zum Staunen und Mitmachen ein. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Gäste nutzten die Gelegenheit zum Austausch und gemeinsamen Entdecken.

Mit der Auszeichnung als „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologien“ übernimmt das GFS eine klare Vorreiterrolle in Bayern. Die Schule zeigt eindrucksvoll, dass Informatik und digitale Zukunft nicht nur gelehrt, sondern praxisnah, spannend und zukunftsorientiert erlebbar gemacht werden.
StRin Julia Klump



