Planspiel im Museum Tüchersfeld
"1,5 Mio Euro ausgeben? Kein Problem, denkt der ein oder andere. Oder vielleicht doch nicht so einfach? Denn es müssen Kriterien wie Nachhaltigkeit und Gemeinnützigkeit erfüllt werden."
Dieser Herausforderung stellten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d, als sie im Dezember im Rahmen des Fachs Politik und Gesellschaft an dem Planspiel "Mühlbach goes Europe" teilnahmen. In Begleitung von Frau Behlert und Frau Metschnabl spielten sie im Museum Tüchersfeld eine Bürgerversammlung nach, die das Ziel verfolgte, eine fiktive Heimatgemeinde sinnvoll und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Dies fand unter der Leitung zweier Dozentinnen der Sophie-Scholl- Universität München statt.
Jeder der Schüler bekam eine Rolle mit persönlichem Profil zugeteilt. Darin enthalten waren die einzunehmende Haltung sowie Informationen zur Person, die man vertreten sollte. Anschließend kamen alle in den Gruppen zusammen, deren Mitglieder die gleiche Grundüberzeugung teilten. Zusammen berieten sie, wie man sowohl die alte Wassermühle und nebengelegene, heruntergekommene Gebäude, als auch das angrenzende Feuchtbiotop und Landwirtschaftsflächen aufbereiten könnte, um die Biodiversität vor Ort zu fördern.
Auf diese Weise entstanden verschiedene Herangehensweisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, jedoch alle mit demselben Ziel: Das von der Europäischen Union ausgeschriebene Preisgeld in Höhe von 1,5 Millionen zu nutzen, um mit dem Titel "Biodiverse Gemeinde Europas" ausgezeichnet zu werden. Auch für Hindernisse, wie Fledermäuse, die Mühlengebäude lebten, galt es dabei eine Lösung zu finden.
In der darauffolgenden Bürgerversammlung präsentierten die Gruppen ihre Konzepte den Bürgermeisterinnen und Gemeinderäten, welche auch von Schülern gespielt wurden, und den anderen Gruppen. Während eine Gruppe auf Gastronomie und Hotel setzte, entwarf eine andere ein Konzept mit einem Kindergarten, Gemeindesaal und Café. Eine dritte Gruppe wollte die Mühle wieder in Betrieb nehmen und einen Hofladen einrichten.
Nach der Vorstellung entstanden zum Teil hitzige Diskussionen, welches Konzept nun verwirklicht werden sollte. Das Planspiel ermöglichte somit den Schülerinnen und Schülern sich in Politiker hineinzuversetzen. Sie erlangten einen hautnahen Einblick in politische Vorgehensweisen und Prozesse der Entstehungsfindung.
Bernadett Lipfert, S. Behlert