„Super, mal etwas selbst zu tun“ – Workshop von handicap international
 

Anfang Februar fanden sich nacheinander die 8ad_SwG und die 9c in der Mediathek ein. Außer der Information, dass es einen Workshop gibt, der über eine Doppelstunde dauert, hatten sie keine weiteren Informationen. Viele glaubten, dass es ein langweiliger Vortrag sein könnte.

Aber schon das Sozialexperiment zum Einstieg zeigte, dass die Schülerselbstbeteiligung im Fokus stand: Der Referent Matthias Priewe fand jeweils vier Freiwillige, von denen zwei sich die Augen verbinden ließen und zwei nur noch mit einer Hand agieren durften. Das anschließende Austeilen der Arbeitsblätter bereitete den vier Freiwilligen, dann mehr oder weniger erste Probleme. Auch das Finden des eigenen Sitzplatzes bedarf der Hilfe der Mitschüler. Die Besprechung der Bilder auf dem Arbeitsblatt war für die "Einhändigen" im Folgenden fast problemlos, aber die "Blinden" mussten sich die Bilder mehr oder weniger vorstellen und waren dann schon erstaunt, als sie die echten Bilder sahen.

Mit diesem Experiment war die Gruppe dann mitten im Thema "Bildung und Behinderung". Matthias Priewe gab sowohl einen Überblick, wie man Behinderungen klassifizieren kann, und als auch Einblicke in aktuelle Zahlen. Im Fokus stand die Selbstbetätigung und so hatten die SchülerInnen auch die Aufgabe, sich in die Lebenssituation einer Person, deren Rollenkarte sie zufällig auslosten, hineinzuversetzen. Aus der Perspektive dieser Person mussten sie dann Fragen "beantworten", um einen Schritt vorgehen zu können: Alle starteten von der gleichen Stelle, aber manche blieben nicht weit vom Startpunkt stehen, während andere regelrecht davonzogen. Bei der anschließenden "Auflösung" stellte sich heraus, dass je nach Handicap und Lebensumfeld die Chancen, im Leben voranzukommen, manche begünstigen und manche benachteiligen.

Die aktivierenden Arbeitsaufträge kamen bei den SchülerInnen der beiden Jahrgangsstufen gut an. Schade fanden viele, dass die Zeit am Ende doch nicht ausreichte, um noch mehr Beispiele von den Rollenkarten auszuwerten. Auch der Referent lobte die Klassen für ihre engagierte und sozialwohlwollende Mitarbeit an dem Workshop.

S. Behlert