Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Fast 3000 Schulen in Deutschland (Stand: Januar 2019) gehören mittlerweile zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Nachdem über 80% unserer Schulgemeinschaft diesem Netzwerk beitreten wollten und die Klasse 9ac in Zusammenarbeit mit der SMV die Vorarbeit hierfür im vergangenen Schuljahr geleistet hatte, fand am 25. Oktober 2016 der Festakt zur Übergabe des Schilds statt. Herr Herrmann begrüßte alle Anwesenden, vor allem auch unseren prominenten Paten Dirk Bauermann sehr herzlich und erklärte, der Beitritt zum Netzwerk sei ein Zeichen dafür, dass sich die Schulfamilie des GFS gemäß dem Leitbild aktiv und nachhaltig gegen jede Form von Rassismus wende.

Das Netzwerk beschäftigt sich nicht nur mit dem klassischen Rassismus. Seit der Gründung des Projektes gilt: "Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer, lehen wir ab." Ziel des Projektes ist es, den Alltag an Schulen positiv zu beeinflussen, dass dieser von einem Klima der gegenseitigen Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist.

Dies bekräftigte auch Lisa Eger (Klasse 10b), die als Mitglied der SMV über die Entstehung und Zielsetzung des Projekts informierte. Sie betonte, dass das Schild nicht dazu da sei, damit die Schule ein besseres Image bekomme: „Es bedeutet, dass wir uns als Schulfamilie weiterhin mit dem Thema Rassismus und Courage auseinandersetzen wollen und werden.“ Denn gerade in der jetzigen Zeit sei es wichtig ein Zeichen zu setzen. Am Ende ihrer Rede dankte sie Dirk Bauermann, dem früheren Basketball-Bundestrainer und Bamberger Meistertrainer mit den Worten: „Es ist uns wirklich eine Ehre.“ Dirk Bauermann, der aktuelle Coach des Irans, weiß wovon er spricht, wenn er über Toleranz redet und konnte Schüler und Lehrer auf ganzer Linie mit seinen Worten überzeugen. „Wenn man aus dem Ausland hierher nach Hause kommt, dann merkt man besonders, wie frei wir hier sind. Wir können überall hingehen, haben Offenheit und Toleranz, setzt euch weiter dafür ein“, appellierte Bauermann am Ende seiner Rede.

„Ihr konntet keinen besseren Paten finden“, fand auch Franz Stopfer vom Bezirksjugendring Oberfranken, der der Schule als Vertreter des Netzwerks Urkunde und Schild überreichte.  Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schulband Project BMB, die mit ihrer Musik in gewohnter Weise begeisterten.

     

K. Martin, S. Tausch

 

Jüdisches Leben in Franken

Jüdisches Leben in Franken

Am 25.09.2019 fuhren drei Klassen der Jahrgangsstufe 9+ mit dem Bus nach Fürth, um dort etwas über das "jüdische Leben in Franken" zu erfahren. Die Fachschaften Religion und Ethik wollten den Wandertag nutzen, um Lehrplaninhalte greifbarer zu machen und jüdische Kultur vor Ort kennenzulernen.  Auch im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und angesichts der Tatsache, dass es in Deutschland auch in heutiger Zeit wieder Anschläge gegen Synagogen gibt, ist die Aufklärung über fremde Religionen ein wichtiger Baustein der Toleranz- und Demokratieerziehung.

"Die jüdische Gemeinde in Fürth galt einst auch als das 'fränkische Jerusalem' und war im 18. Jahrhundert eine der spirituellen Hauptstädte des europäischen Juden-tums. Ein wichtiger Grund dafür war die 1657 dort eingerichtete Jeschiwa: eine der bedeutendsten Hochschulen zum Studium des Talmud in Europa neben den wichtigen Lehrstätten in Frankfurt und Prag. Im 19. Jahrhundert bestimmten die jüdischen Bürger maßgeblich das wirtschaftliche Leben in der Stadt. Sie gründeten Industriebetriebe, Handelsgeschäfte und Stiftungen. 1935 waren viele Fürther Großhandelsbetriebe in jüdischem Besitz - bis sie Beute der "Arisierung" durch die Nazis wurden. Nach Kriegsende war von der fast 400-jährigen Erfolgsgeschichte der Gemeinde so gut wie nichts übrig geblieben: Lebten 1933 noch knapp 2.000 Juden in Fürth, so haben nur 20 die NS-Herrschaft überlebt." (Quelle: BR - Fürth - das fränkische Jerusalem, 03.02.2016)

In Fürth konnten die Jugendlichen neben einem Besuch des Jüdischen Museums Fürth auch am Rundgang "Geschichte der Juden in Fürth" des Vereins "Geschichte für alle" teilnehmen. Dieser führte uns auch auf den alten jüdischen Friedhof, den man nur im Rahmen einer Führung besuchen kann.
Obwohl diese Exkursion verpflichtend war, die SchülerInnen das Thema also nicht selbst gewählt hatten, zeigten die Klassen zum Teil großes Interesse und konnten auch umfangreiches Wissen aus dem Fach Geschichte einbringen.
Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle dem Verein der Freunde sowie dem Elternbeirat des GFS für die finanzielle Unterstützung.

K. Martin