Stimmen der Zukunft: Die Juniorwahl am Gymnasium Fränkische Schweiz
Am 8. Oktober 2023 fand die Landtagswahl in Bayern statt. Wie aber würde die Jugend wählen? Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler am GFS nach, indem sie im Rahmen der Juniorwahl zwischen dem 28. September und 4. Oktober ihre Stimmen abgaben.
Die Juniorwahl fand unter realistischen Bedingungen statt. Noch nicht volljährige Jugendliche hatten die Möglichkeit, in der Hofpause in der Mediathek zu wählen. Nach der Anmeldung beim Wahlvorstand erhielten sie ihre beiden Wahlzettel. Nach der Stimmabgabe in den Wahlkabinen landeten die Zettel in einer versiegelten Wahlurne.
Wahlhelfer des P-Seminars Europawahl zählten anschließend die Stimmen aus. Hierbei setzten sich die Grünen mit 27,9 Prozent der Stimmen an die Spitze, unmittelbar gefolgt von der AfD mit 25,6 Prozent - beide Parteien lagen somit am GFS etwa zehn Prozentpunkte über dem Ergebnis der echten Landtagswahl. Weitere Stimmen verteilten sich auf die CSU mit 17,1 Prozent, die Freien Wähler mit 9,3 und die Linke mit 6,2 Prozent. Die sonstigen Parteien, darunter SPD, FDP, ÖDP und Volt, hätten den Einzug in den Landtag verpasst und wären gemeinsam auf 14 Prozent der Stimmen gekommen.
Auch bezüglich der Direktmandate im Stimmkreis Forchheim lieferte die Juniorwahl Erkenntnisse. Hier hätten die Schüler Martin Distler von den Grünen zu ihrem Direktvertreter in München gewählt. Ihm folgte Thorsten Glauber, der ebenfalls nennenswerte Zustimmung bei den Schülern erfuhr. Michael Hofmann lag in der Juniorwahl nur knapp dahinter, wobei er in der echten Landtagswahl tatsächlich das Direktmandat für den Stimmkreis Forchheim sich sichern konnte.
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Wähler am GFS eine deutlich andere Prioritätensetzung haben als die breitere Wählerschaft (der Erwachsenen) in ganz Bayern. Die großen Unterschiede zwischen den Generationen sind beachtenswert: Sie könnten auf eine bevorstehende Verschiebung in den politischen Präferenzen hindeuten, die sichtbar wird, sobald diese Schülergruppe wahlberechtigt ist. Deshalb sind Initiativen wie die Juniorwahl wichtig. Sie helfen nicht nur den Jugendlichen, den Wahlvorgang zu verstehen, sondern geben auch Anhaltspunkte dafür, wie sich die politische Landschaft in der Zukunft gestalten könnte, in Ebermannstadt und dem Stimmkreis Forchheim.
Diego Kormann, 11B